Manager erleben diese spannende Herausforderung mittlerweile in immer kürzeren Abständen, im Durchschnitt heute alle 2 – 3 Jahre. Als der Neue stehen Sie natürlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Ihre zukünftigen Mitarbeiter und Kollegen werden wahrscheinlich erst mal vorsichtig, zurückhaltend und abwartend reagieren. Neugierig werden Ihre Aktionen beobachtet. Sie sind das Gesprächsthema Nr. 1 beim Mittagessen: Kennst Du ihn von früher? Wie ist er so? Was hat er vor? Was wird er wohl verändern?
Die berühmten ersten 100 Tage – sie sind kriegsentscheidend für den Erfolg oder Misserfolg Ihrer neuen Aufgabe: Beziehungssignale werden aufgefangen und interpretiert, Eindrücke, Meinungen bilden sich. Das Porzellan, das Sie am Anfang zerschlagen, ist hinterher kaum oder nur mit einem enorm hohen Energieaufwand wieder zu kitten. Planen Sie deshalb ganz gezielt Ihren Neustart. Sie haben damit die Chance,
Es ist ganz entscheidend, wie Sie Ihrem neuen Umfeld vorgestellt werden. Es braucht ein klares Signal des Führungswechsels, zum Beispiel durch
Klären Sie die Erwartungen aus den verschiedenen beruflichen Perspektiven, zum Beispiel mit Ihrem neuen Vorgesetzten, den Kollegen, Mitarbeitern, Kunden etc. Hören Sie aufmerksam zu, um nicht nur die offen ausgesprochenen Erwartungen zu identifizieren, sondern auch jene, die zwischen den Zeilen stehen. Und nicht zu vergessen: die Erwartungen aus Ihrem privaten Bereich. Dazu gehören der Partner, Kinder, enge Freunde und nicht zuletzt natürlich auch Sie selbst.
Finden Sie durch Gespräche Antworten auf Fragen, wie zum Beispiel:
Der Schriftsteller Günter Radtke sagte einmal: „Der Mensch ist ein zielstrebiges Wesen, aber meistens strebt es zu viel und zielt zu wenig.“ Also: Nehmen Sie sich Zeit, systematisch Ihre Ziellandschaft aufzubauen. Berücksichtigen Sie dabei die vier Dimensionen: Aufgaben – Team – Mitarbeiter – meine persönlichen Ziele. Formulieren Sie Ihre Ziele präzise und messbar, und führen Sie regelmäßig einen Soll-Ist-Abgleich durch.
Hier geht es darum, die eigenen Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen. Ihre Stärken sind Ihr Kapital. Bringen Sie sich gezielt dort ein, wo Sie Ihre Stärken ausspielen können. Suchen Sie sich kompetente Partner bei den Themen, wo Sie Ihre Schwächen sehen. Gehen Sie konstruktiv mit Ihren Defiziten um, und überlegen Sie sich Ihre persönlichen Entwicklungsmaßnahmen.
Wichtige Kontaktpersonen herausfinden und die Beziehungen analysieren ist ein wesentlicher Erfolgsgarant bei der Übernahme einer neuen Führungsfunktion. Wo finden Sie Ihre Schlüsselbeziehungen? Suchen Sie sie auf allen Ebenen. Es können Mitarbeiter, Kollegen, Vorgesetzte, Lieferanten usw. sein. Nicht zu vergessen Ihr Vorgänger und die enttäuschen Mitbewerber.
Planen Sie Ihren Veränderungsprozess sorgsam, in dem Sie
Nachdem Sie sich einen gründlichen Überblick über Ihren neuen Verantwortungsbereich verschafft haben, kommt der Moment, vor die Mannschaft zu treten und eine erste Bilanz zu ziehen. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Regierungserklärung vorzubereiten. Überlegen Sie sich, WAS Sie Ihren Mitarbeitern sagen möchten und vor allen Dingen auch WIE Sie Ihre Botschaften formulieren. Worte können uns motivieren, inspirieren, begeistern. Sie können uns aber auch jegliche Energie rauben, mutlos machen und unter Druck setzen.
Nehmen Sie in Ihren ersten 100 Tagen die Haltung eines Forschers ein, der in ein fremdes Land kommt und unbekannten Boden betritt. Erforschen Sie Ihren neuen Bereich. Das schaffen Sie am besten, in dem Sie
Viel Erfolg beim Forschen wünscht Ihnen
Gabriele Mair